München, den 20.01.2023. Der RCDS in Bayern e.V. erachtet die von Ministerpräsident Dr. Markus Söder angekündigte Einführung eines Praxissemesters im Lehramtsstudium für positiv. Der Verband betont die Bedeutung, die Lehramtsstudiengänge sinnvoll zu reformieren, die unterschiedlichen Anforderungen an die verschiedenen Schultypen jedoch weiterhin zu berücksichtigen.

Bayern gehört zur Spitze, was Bildung angeht und wie es sich unter anderem auch in den IQB-Bildungstrends zeigt. Der Grund hierfür ist auch die gute Ausbildung, die bayerische Lehramtsstudenten an den Hochschulen im Freistaat erfahren.

Der RCDS in Bayern e.V. begrüßt, dass hier nun weiter angesetzt wird und besonders das spätere Arbeitsleben besser durch die Einführung eines Praxissemesters abgebildet wird. Der Landesvorsitzende Filip Balzert, der selbst für das Lehramt an Gymnasien studiert, führt aus: „Angesichts sinkender Absolventenzahlen ist es von großer Bedeutung, die Lehramtsstudiengänge attraktiver und realitätsnäher zu gestalten. Die Einführung eines Praxissemesters ist dafür genau der richtige Ansatz.“

Der RCDS in Bayern e.V. betont zudem, dass die Reform nicht an den Grundfesten des Lehramtsstudiums rütteln dürfe. „Die verschiedenen Schultypen haben auch unterschiedliche Anforderungen an Didaktik und fachliche Tiefe, die jeweils nicht zu vernachlässigen sind. Ein Einheitsstudium wird dem nicht gerecht“, so Balzert. „Ein Praxissemester darf sich auf keinen Fall zu Lasten der fachwissenschaftlichen Qualität der universitären Lehrerausbildung auswirken – Bayern darf nicht denselben Weg einschlagen wie andere Bundesländer, deren Reaktion auf den Lehrermangel das Herunterfahren der Standards ist“, so der in Bamberg promovierende Lehramtsstudent Jan Hurta.

Stattdessen schlägt der RCDS in Bayern e.V. vor, auch das Staatsexamen studentenfreundlicher zu machen. Ein einfacher Ansatzpunkt wäre es, die Examensfächer - wie es schon für das Erziehungswissenschaftliche Staatsexamen der Fall ist – getrennt voneinander absolvieren zu können.