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Vorgelegte Eckpunkte zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz sind kontraprodukiv RCDS Bayern

Vorgelegte Eckpunkte zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz sind kontraprodukiv

Vorgelegte Eckpunkte zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz sind kontraproduktiv

München, den 21.03.2023. Der RCDS in Bayern e.V. kritisiert das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung vorgestellte Eckpunktepapier für eine Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetz als kontraproduktiv und fordert umfassende Anpassungen. Die Vorschläge stehen dem Vorhaben einer Verbesserung der wissenschaftlichen Arbeitsbedingungen diametral entgegen. Vielmehr braucht es ein gelungenes und umfassendes Konzept, um Nachwuchsforscher in Deutschland nicht nur auszubilden, sondern auch über alle Karriereebenen hinweg zu halten.


„Nachwuchsforscherinnen und -forscher sind aktuell im deutschen Hochschulsystem ohnehin schon klar benachteiligt, verglichen mit konkurrierenden Universitätsstrukturen im Ausland“, so Jan Hurta, selbst Doktorand und Referent für Promotionsstudenten und den Akademischen Mittelbau im RCDS in Bayern e.V. „Die angedachte Verkürzung der befristeten Beschäftigung in der Post-Doc-Phase von sechs Jahren auf drei Jahre würde der Druck auf die Post-Docs weiter erhöhen: Qualifizierungsanforderungen müssten in der Hälfte der Zeit bewältigt werden, insbesondere in den Bereichen der Forschung, der Lehre, der Drittmittelakquise und der Akademischen Selbstverwaltung. Das Anfertigen einer Habilitation allein ist in drei Jahren kaum zu bewältigen, doch diese ist für viele Disziplinen nach wie vor elementar.“


Der Landesvorsitzende Filip Balzert schließt sich an: „Uns droht eine Abwanderungswelle unserer klügsten Köpfe, die entweder das Hochschulsystem verlassen oder sich ins Ausland begeben werden, wo derlei Regelungen nicht existieren. Die Bundesregierung kann den Wissenschaftsstandort Deutschland nicht mit einem derartig kontraproduktiven Vorschlag so leichtsinnig aufs Spiel setzen!“
Die Idee der schnellen Schaffung einer Vielzahl unbefristeter Stellen ist dabei mit Blick auf die Zukunft zwar durchaus zu begrüßen, angesichts der gegenwärtigen Haushaltssituation jedoch äußerst naiv.


Der RCDS in Bayern e.V. schlägt vor, einen anderen Weg zu gehen: „Einerseits bedarf es der Ausweitung der familienpolitischen Regelungen auf Nachwuchswissenschaftler aller Qualifikationsstufen, die ihre Forschung über ein Stipendium finanzieren. Darüber hinaus ist es notwendig, eine zweite Karriereebene von festangestellten und selbstständig lehrenden wie forschenden Hochschullehrern unterhalb der Professoren zu etablieren.“, so Hurta. "Dies wäre eine bereits international bewährte Maßnahme, um das deutsche Hochschulsystem für den Nachwuchs attraktiver und sicherer zu machen und würde zudem zu einer Steigerung der Qualität in Forschung und Lehre führen.“


Für den RCDS ist klar: Wenn wir die Besten der Besten bei uns haben und behalten wollen, dürfen wir sie nicht durch eine kurzsichtige Politik ins Ausland vertreiben!

 

Die ganze Pressemitteilung zum Download

PM_Wissenschaftszeitvertragsgesetz.pdf (75,9 KiB)

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